Die Juki-Farm gibt es jetzt seit drei Jahren und sie hat sich nicht nur als Freizeitangebot, sondern auch als Partner für Kindergärten, Schulen und das Jugendzentrum etabliert. Die 5000 qm große Fläche mit vielfältigen Spielmöglichkeiten ist für viele Kinder ein fester Anziehungspunkt geworden und durch die schlanke Vereinsstruktur kann schnell und individuell auf die verschiedensten Ideen und Wünsche der Partner reagiert werden.
“Bis es soweit kommen konnte, haben wir jedoch fast sechs Jahre lang zusammen mit dem zuständigen Fachdienst nach einem Gelände gesucht, um für die Langener Kinder eine solche Spiel- und Lernmöglichkeit anbieten zu können. Alle Flächen im Landschaftsschutzgebiet (und das ist praktisch alles außerhalb bestehender Bebauungspläne) wurden von der unteren Naturschutzbehörde aus den verschiedensten Gründen nicht genehmigt.
Eine Ansiedlung weit weg von Wohngebieten ist sinnlos, da die Kinder im Grundschulalter das Gelände ja selbständig erreichen sollen. Auch wenn wir ein “Emittent von Freizeitlärm“ sind, wie es jetzt wohl bautechnisch korrekt in der städtischen Drucksache 84-1 heißt, ist freies Spielen immer mit Lärm verbunden. Einerseits wird in allen Sonntagsreden der Geburtenrückgang bedauert, anderseits fallen spielende Kinder unter Lärmschutz, manches nimmt hier schon groteske Züge an.
Zusammengefasst halten wir es für eher schwierig, in Langen eine auch nur ähnlich geeignete Fläche zeitnah zu finden. “
Karin Eberhardt und ihre Vorstandskollegen wissen natürlich auch, wie schwierig die Haushaltslage der Stadt Langen ist. “Dass die Vermarktung der freien Flächen ein wichtiger Baustein zur Entlastung des Haushaltes ist, ist uns auch klar. Aber Sozialflächen ersatzlos zu streichen führt dann zum nächsten Problem, wenn die Bebauung abgeschlossen ist und Treffpunkte für Kinder und Jugendliche wieder einmal nicht vorgesehen sind. Und wir fragen uns schon, weshalb es plötzlich so viele Anfragen im Bereich Klein- und Kleinstflächen gibt, die im Neurott durchaus vorhanden sind. Zu diesem Gewerbegebiet haben wir jahrelang die Aussage aus dem Rathaus erhalten, das dort die Flächen zu klein sind, um die Nachfrage interessierter Firmen zu befriedigen. Ja, was denn jetzt? Es scheint ja nicht nur am Zuschnitt der Gewerbeflächen zu liegen, das sich Gewerbe lieber einige Kilometer weiter ansiedelt.“Dazu kommt noch, das mit dem Verein überhaupt nicht gesprochen wurde, bevor die Änderung des Bebauungsplans auf die Schiene gesetzt wurde. Das Vertrauen der Vereinsverantwortlichen in die eher vagen Aussagen bezüglich eines Alternativstandortes wird dadurch nicht gerade verstärkt.
“Die rechtliche Lage ist eindeutig klar und so wie in der Drucksache beschrieben. Die Abwägung zwischen haushaltstechnischen und sozialen Aspekten ist immer eine Gratwanderung, aber wir haben der Stadt auch einiges gegeben. Wir haben für wenig Geld und mit sehr viel privatem Engagement gerade für die Kinder im Langener Norden einen Anlaufpunkt, manchmal auch einen Rückzugsort geschaffen, einen Treffpunkt, der sicherlich nicht für jedes Kind geeignet ist, aber viele Kinder anspricht. Es ist schwierig, so eine Einrichtung wie einen Parkplatz von X nach Y zu verlegen, sowohl für die Kinder als auch für den Verein. Ein Neuaufbau ist wieder ein enormer Kraftakt, den wir alle neben unseren anderen beruflichen und privaten Verpflichtungen gern geleistet haben, der aber nicht immer wieder abrufbar ist.“
Karin Eberhardt und ihre Vorstandmitstreiter warten nun zunächst ab, wann und in welcher Form die avisierten Gespräche stattfinden werden.
“Alles weitere sehen wir dann. Die Art, in der hier mit unserem Engagement für die Stadt umgegangen wurde, tut uns allen aber schon weh und lässt uns nicht gerade euphorisch in die Zukunft blicken.“