Die seit 2008 bestehende Kinder- und Jugendfarm hat sich etabliert: 15 bis 20 Kinder sind pro Tag da, berichtet Karin Eberhardt. Selbst bei Regen kämen noch um die fünf Kinder: „Es gibt eigentlich keinen Tag, an dem nichts los ist.” Und weil auch Schulen, Kindergärten, Geburtstagsgesellschaften, der Moscheeverein und der Deutsch-Eritreische Freundschaftsverein die Farm besuchen und dort die städtischen Ferienspiele stattfinden, dürften übers Jahr gesehen an die 2000 Kinder ihren Fuß auf das Gelände an der Elisabeth-Selbert-Allee setzen, schätzt sie.
Von Anfang an war aber klar, dass das 5000 Quadratmeter große Areal nur für begrenzte Zeit zur Verfügung steht. Auch nördlich der Selbert-Allee ist eine Bebauung vorgesehen, die nun konkrete Formen annimmt. Die Suche nach einer Alternative, die dem Verein als Dauerlösung Planungssicherheit bietet, war nicht einfach und zog sich hin. Letztlich erwiesen sich die Pläne der Stadt für das Großprojekt an der Liebigstraße als Glücksfall. Das Wohngebiet soll seinen Abschluss in einem Bogen hinüber zur Hans-Kreiling-Allee finden. Und im dort als Abgrenzung zur Nordumgehung vorgesehenen Grünstreifen wird die JuKi-Farm nun unterkommen.
Allerdings muss für das gesamte Gebiet erst eine Flächenumlegung vorgenommen, bis Baugrundstücke entstehen. Doch auch hier haben Eberhardt & Co. Glück: Es gibt am Ende der Margaretenstraße ein bereits vermessenes Grundstück mit 5700 Quadratmetern, das derzeit als Ackerland genutzt wird. Es gehört der Evangelischen Kirchengemeinde, die es dem Förderverein verpachtet. Kleiner Haken: Auch das ist in Teilen wieder nur eine Übergangslösung, denn den jetzigen Zuschnitt wird dieses Areal nicht behalten. „Später wird es von einer Straße durchschnitten, der südliche Bereich wird Bauland”, erklärt Eberhardt. Der nördliche Teil steht aber auf Dauer der JuKi-Farm zur Verfügung, dazu kommen später (in etwa fünf Jahren) Flächen rechts und links davon.
Unabhängig davon sagt die Vorsitzende: „Es gefällt uns gut, das Grundstück hat eine schöne Lage und ist quasi nur auf der anderen Seite des Kreisels an der Hans-Kreiling-Allee, sodass unsere jetzigen Besucher weiterhin gut hinkommen können. Ich bin froh, dass diese Lösung gefunden wurde und wir nicht ans andere Ende der Stadt müssen.” Noch gibt es aber einige „Baustellen” abzuarbeiten. Aus dem Acker muss Grasland werden, der Anschluss an Wasser-, Abwasser- und Stromversorgung muss hergestellt werden und auch die finanzielle Seite ist zu klären. „Wir sind in vielen Gesprächen, mit Sponsoren, mit der Stadt ...” Zudem müsse sich der Verein Gedanken machen, wie die Farm aussehen soll. Natürlich könnten die festen Einrichtungen in den Norden wandern, der auch nach der Umlegung erhalten bleibt. Aber dann müssten die Versorgungsleitungen 500 Meter durch die Wiese verlegt werden. Doch Eberhardt ist sich sicher, bis zum kommenden Sommer alles unter Dach und Fach zu haben. Das Wichtigste sei: Der Vertrag zwischen Kirchengemeinde und Förderverein ist unterschriftsreif.
Quelle: Markus Schaible (Offenbach Post)