Wir müssen heute mal was in eigener Sache posten.
Wir sind im Mai auf einen Acker umgezogen worden (der vierte Umzug war genau wie die anderen vorher nicht unsere Idee). Zuerst bestand das Gelände aus Schlamm, dann wurde es brütend heiß. Selbst die gutwilligsten Pflanzen haben da keine Lust zu wachsen.
Wir werden das Begrünen der Natur überlassen. Natürlich mähen wir, aber wir haben weder das Geld noch passt es zu unserem Naturkonzept, eine gepflegte Rasenfläche ohne Nahrung für Insekten anlegen zu lassen.
Wir hatten und haben viele sehr nette Besucher und Anmietungen, stellen aber gerade fest, das es doch ein paar Anmieter gibt, die falsche Vorstellungen von unseren Möglichkeiten haben.
Wir sind nicht städtisch, wir sind ein privater Verein, der von der Stadt Langen mit € 20.000 im Jahr gefördert wird.
Das reicht für die Honorarkräfte und die Tierkosten, aber nicht für das Beauftragen von Handwerksbetrieben. Wir arbeiten alle und das Engagement im Verein ist komplett ehrenamtlich. Da geht nicht alles innerhalb von zwei Monaten, auch wenn das scheinbar einige erwarten. Wenn uns alle die helfen, denen es nicht schnell genug geht, kommen wir sicher besser weiter.
Wir hatten vier Pavillons als Sonnenschutz, alle mittlerweile kaputt, weil sie scheinbar ohne Vorsicht auf~ und abgebaut wurden. Wir planen eine feste Überdachung aus Holz, aber auch hier, mit Hilfe würde das deutlich schneller passieren.
Da die Krähen ringsum kein Wasser mehr finden, stürzen sie sich auf unser Planschbecken, was mittlerweile auch dazu geführt hat, das drei kaputt sind.
Wir werden kein Planschbecken mehr aufstellen, wenn das Farbfest vorbei ist, jede Woche ein neues Becken sprengt unseren finanziellen Rahmen.
Statt sich bei unseren Honorarkräften zu beschweren und eine Forderung nach der anderen zu stellen, bitten wir mit allem gebotenen Ernst darum, das man sich einfach mal Gedanken macht, wie schnell man selber zuhause mit größeren Projekten ist. Nochmal, wir sind nicht städtisch und wir machen das alles, ohne einen Pfennig dafür zu bekommen.
Für € 40 bekommt man nicht das perfekt eingerichtete Spieleparadies, das alle Sonderwünsche erfüllt.
Danke für Ihr Verständnis und danke an all die Nutzer, die trotzdem gern kommen.
Euer JuKi-Team
Die Geschichte der JuKi-Farm begann in Jahr 2002 mit der Gründung des Fördervereins JuKi Kinder- und Jugendfarm e.V., der das Ziel hat, neben den allseits präsenten Medienangeboten für Kinder eine Möglichkeit zu schaffen, in einem geschützten Raum vieles auszuprobieren ohne vorgegebenes Programm.
2008 stellte die Stadt Langen nach langer Suche ein ca. 5000 qm großes Gelände in der Elisabeth-Selbert-Allee zur Verfügung.
Ab 2009 bis heute unterstützt die Stadt Langen den Verein mit jährlich EUR 20.000 (mit abgesprochenen Kürzungen in den beiden Pandemiejahren). Die Gegenleistung des Vereins ist ein 6-Tage Angebot von 15 bis 18 Uhr für jeden, unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft, das ganze Jahr mit einer kurzen Schließzeit um Weihnachten und Silvester. Natürlich reicht die Unterstützung nicht für alle Angebote, Wasser und Strom oder auch Tierarztrechnungen. Mit Hilfe von Mitgliedsbeiträgen, Einnahmen aus Vermietungen und Festen, einigen Sponsoren und sehr viel ehrenamtlicher Arbeit hat es bisher geklappt.
2016 erfolgte der erste Umzug ans Ende der Nordendstraße auf ein Gelände der evangelischen Kirche. Diese ca. 6500 qm, auf denen ein noch gültiger Bebauungsplan lag, der verschiedenes untersagte, wurden schnell von den Kindern wieder entdeckt und der nicht eingezäunte Bolzplatz fand viele Nutzer auch außerhalb der Öffnungszeiten.
2017 zog der Verein „Die Stöffchemacher“ mit ihrer historischen Apfelweinkelter aus der ehemaligen Gaststätte Wilhelmsruh mit auf das Gelände. Die deutsche UNESCO-Kommission hat im Jahre 2022 den Erhalts der „Handwerklichen Apfelweinkultur“ in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturguts aufgenommen. Dieses Brauchtum zu pflegen und auch für Interessierte zu ermöglichen, ist Aufgabe des Vereins.
Anfang 2020 stand der nächste Umzug an, diesmal auf rund 3500 qm und unter Pandemie Bedingungen ans Ende der Elisabethenstraße, da die Bauarbeiten der Bonava einen Verbleib nicht möglich machten. Der Rückzug war für Februar 2021 geplant und steht nach wie vor aus. Hierfür gibt es keinen „Schuldigen“, viele nicht zu beeinflussende Faktoren haben hier eine Rolle gespielt.
Die Farm hat dreimal ihren Standort gewechselt und musste jedesmal von Grund auf wieder neu aufgebaut werden. Jeder der Standorte hat sich wieder etabliert und neben dem täglichen Betrieb vielen Klassenfesten, Kindergartenbesuchen, Kindergeburtstagen und Gemeindetreffen einen Platz zum gemeinsamen Feiern geboten.
„Nun steht der nächste Umzug an, wobei wir nicht wissen, wohin nun die Reise geht oder ob sie für die JuKi-Farm zu Ende ist“, so die Vorsitzende Karin Eberhardt
Am 23.05.2019 hat die Stadtverordnetenversammlung mit dem Bebauungsplan 45 beschlossen, für die JuKi-Farm am aktuellen Standort eine Fläche im Bebauungsplan Nr. 45.III für die Dauer von maximal fünfzehn Jahren auszuweisen. Dieser Beschluss ist noch gültig. Zwischenzeitlich wurde seitens der Stadt Langen dem Verein vorgeschlagen, eventuell in die Nähe der neu geplanten Grundschule/Kindergarten Richtung Liebigstraße zu ziehen.
„Grundsätzlich war dieser Standort für uns schon attraktiv, nur verringert sich das mögliche Platzangebot von Gespräch zu Gespräch und uns wurde vorgeschlagen, die städtischen frei begehbaren Bereiche mit dem dort geplanten Spielangebot von unseren Besuchern mit nutzen zu lassen und dafür unsere Angebote entsprechend zu reduzieren, da zwei gleiche Angebote am selben Platz keinen Sinn machen würden. Das ist nachvollziehbar, aber nicht wir wollten den beschlossenen Standort der JuKi-Farm verlegen, das war eine Idee der Stadt Langen. Das Gleiche gilt für die von der Stadt geplanten öffentlichen Spielangebote wie Spielflächen, Spielwiese, Spielhügel und Bolzplatz, die in Teilen mit unserem bisherigen Angebot identisch sind. Im ersten Gespräch zu diesem Thema wurde uns versichert, das wir an diesem neuen Standort dann ja bis zum Vereinsende bleiben könnten, während der beschlossene Standort nach 2034 an die Bonava zur Bebauung zurück geht und das vermutlich das Ende der JuKi-Farm bedeutet. Allerdings startet zur Zeit erst die genauere Planung, da ja auch die Grundschule ab 2026 ein Ganztagsangebot anbieten muss und damit erhöhten Platzbedarf hat. Laut Fachbereich wird vor 2023 kein konkretes Konzept vorliegen. Und Konzept bedeutet ja nicht sofortige Umsetzung. Laut Aussagen der Baufirma Bonava muss die JuKi-Farm aber spätestens Ende diesen Jahres den jetzigen Interims-Standort räumen, weil ab 2023 dort zwingend mit der Erschließung begonnen werden muss“ erklärt die zweite Vorsitzende Anke Esser-Hergenröther.
„Die Art, wie mit uns nach 20 Jahren ehrenamtlichem Engagement für die Kinder dieser Stadt umgegangen wird, finden wir schon sehr enttäuschend. Es wird sowohl von Seiten der Baufirma als auch von Seiten der Stadt Langen über uns und erst nach Rückfragen von unserer Seite mit uns geredet. In dieser Art gibt es kein zweites Angebot in Langen, aber wir bekommen allmählich schon das Gefühl, das zumindest von Seiten des Rathauses ganz darauf verzichtet werden kann.“ fasst Joachim Hergenröther die momentane Gemütslage des Vorstands zusammen.
Aber noch gibt es die Farm und das nächste Fest steht vor der Tür.
Am 16. Juli ab 15 Uhr startet das seit Jahren beliebte Holifest und alle, die Spass am Spiel mit den Farben und natürlich viel Wasser haben, sind herzlich eingeladen. Der Eintritt kostet EUR 5.00, dafür gibt es zwei Päckchen Holifarbe. Essen und Trinken sind wie immer umsonst, über jede Spende freut sich der Verein natürlich sehr.